„Zimmerbrand, Person in Gefahr“ lautete am Donnerstag, den 28. Oktober das Einsatzstichwort für die Feuerwehr Mindelheim. In einem Mehrfamilienhaus in der Teckstraße in Mindelheim war im Zimmer einer Wohnung ein Feuer ausgebrochen. Eine unbestimmte Anzahl an Personen befanden sich noch im Gebäude. Glücklicherweise handelte es sich dabei nur um ein Szenario einer größeren Zugübung, denn dies ist eines der Meldebilder, bei denen auch bei altgedienten Einsatzkräften der Feuerwehr die Anspannung steigt.
Die Übungsgruppen auf den Fahrzeugen des Mindelheimer Löschzugs machten sich umgehend mit Tanklöschfahrzeug, Drehleiter, Löschgruppenfahrzeug und Mehrzweckfahrzeug auf den Weg zur vermeintlichen Einsatzstelle. Vor Ort angekommen, waren bereits Flammen und eine starke Rauchentwicklung (beides realitätsnah simuliert) wahrzunehmen. Einsatzleiter und Zugführer wurden bereits von hektischen und offensichtlich geschockten Anwohnern in Empfang genommen. Laut deren Aussagen sollten sich noch sechs vermisste Personen im Gebäude befinden. Umgehend gingen mehrere Trupps zur Menschenrettung und Brandbekämpfung ins Gebäude vor, im späteren Einsatzverlauf dann auch über eine vierteilige Steckleiter. Das Feuer hatte sich bereits von einem Zimmer auf weitere Räumlichkeiten ausgebreitet. Parallel dazu wurde die Drehleiter in Stellung gebracht, um an einem Fenster gesichtete Personen direkt retten zu können. Die anderen vermissten Personen wurden in den dicht verrauchten Räumlichkeiten von den Atemschutztrupps aufgefunden und ins Freie gebracht. Als große Hilfe bei der Suche nach vermissten Personen stellten sich einmal mehr unsere Wärmebildkameras heraus, die jeder Trupp im Innenangriff mit sich führt. Alle geretteten Personen wurden dem Rettungsdienst, bei der Übung vertreten durch die Bereitschaft des Bayerischen Roten Kreuzes, übergeben. Kurze Zeit später konnte dann auch „Feuer aus!“ gemeldet werden. Letztendlich wurde das Gebäude mit Hilfe von Druckbelüftern rauchfrei gemacht. Alle Tätigkeiten und Maßnahmen wurden von der Führungsassistenz der Besatzung des Mehrzweckfahrzeugs dokumentiert und eine Lagekarte geführt. Zudem ist das Mehrzweckfahrzeug zentraler Ansprechpartner an der Einsatzstelle und übernimmt die Kommunikation mit der Leitstelle.
Nach Beendigung des Übungseinsatzes fand eine positive Nachbesprechung statt, in der die gesamte Übung kritisch besprochen wurde.
Wir bedanken uns ganz herzlich beim Eigentümer des aktuell leerstehenden Gebäudes für die Möglichkeit, so realistisch üben zu können. Ebenfalls gilt unser Dank dem Bayerischen Roten Kreuz für die sehr gute Zusammenarbeit sowie den freiwilligen Opfer-Darstellern.